04 Juni 2007, Melaka

Zwei Tage in Melaka waren vollkommen ausreichend. Die Stadt ist ganz niedlich, es gibt viele alte Gebaude aus der Kolonialzeit. Leider sind hier viel zu viele Touristen unterwegs. Und die bunten Trishwas, die in der Stadt zu Hauf rumfahren, geben einem das Gefuehl von einem staedtischen Vergnuegungspark.

02 Juni 2007, Kuala Lumpur

Viel zu schnell vergingen die Tage in Kuala Lumpur. Die Stadt hat uns super gefallen. Vor allem unser zweites Guesthouse, das "Number Eight", was uns zwei Maedels in den Cameron Highlands empfohlen hatten, war eine tolle Wahl. Das "Number Eight" ist ein kleines Designhostel mit viel Charme und liegt mitten im angesagten Centrum der Stadt. Ringsherum sind nette Cafes, Restaurants und Bars.

 

Die Stadt ist fuer eine Grossstadt relativ ueberschaubar (fast so viele Einwohner wie unser geliebtes Hamburg) und hat dennoch viele unterschiedliche Facetten zu bieten. Von den Petronas Twin Towers bis hin zu Little India und Chinatown. KL ist auf alle Faelle ein 'must have', wenn man in Asien unterwegs ist!

 

 

Die Horrorfahrt mit dem Nachtbus von Kotah Baru nach Kuala Lumpur

 

Bei der Busauswahl ist das Glueck in Malaysia nicht wirklich auf unserer Seite. Wieder sollte das aelteste Modell auf dem ganzen Bahnhof unser Bus sein. Nun gut, so langsam gewoehnt man sich dran. Diesmal funktionierten zwar die Stossdaempfer, allerdings nicht die Scheibenwischer, was viel schlimmer war. Es war bereits dunkel und regnete unaufhoerlich. Das Nichtfunktionieren der Scheibenwischer wurde uns erst bewusst, als der Busfahrer mitten auf der Strecke anhielt und versuchte, von aussen die Scheibe trocken zu wischen, was natuerlich nicht klappte. Diese Prozedur vollzog er noch eins, zwei weitere Male. Vor Angst, es koennte was passieren, konnte ich anfangs kein Auge zu machen. Ausserdem war die AC auf Tiefkuehltruhe geschaltet, was nicht zur Besserung der Schlafsituation beitrug. Irgendwann bin ich trotz Kaelte und Angst doch eingeschlafen.. Gegen 01:00 Uhr nachts hielten wir an einer Raststaette. Hier wimmelte es von Millionen von kleinen Fliegen, tausende lagen tot auf dem Boden rum, es stank nach altem Fisch und eine Katze spielte mit einer Kakerlake. Vor lauter Wuergereiz flohen wir wieder in den Bus - trotz der eisigen Temperaturen die besser Alternative...

Man war ich froh als es Tag wurde und wir nach einigen Stunden (natuerlich wieder mit Verspaetung) die Skyline von Kuala Lumpur erblickten. Wir sind heil angekommen, das war die Hauptsache! :-)

29 Mai 2007, Perhentian Islands

ein Paradies auf Erden
ein Paradies auf Erden

Die Inseln Pulau Perhenthians (Kecil und Besar) liegen an der Ostkueste Malaysias. Ein wahres Paradies im suedchinesischen Meer. Weisse Sandstraende umringt von Palmen, einsame Buchten, idyllisches Ambiente. Wenn man so richtig entspannen will, gibt es sicherlich kaum einen besseren Ort.

 

Wir verweilten knapp eine Woche auf der groesseren der beiden Inseln, Pulau Perhentians Besar. Fernab von jeglichem Tourismus gibt es hier weder grosse Faehrschiffe und Bootsanleger, noch Einkaufsshops oder andere gewohnte touristische Auspraegungen. An den Hauptstraenden findet man lediglich ein paar Ressorts sowie Restaurants und Cafes. Wenn man kein grosser Tauch- oder Schnorchelfan ist, kann es nach einigen Tagen auch etwas eintoenig werden und man sehnt sich nach Abwechslung.

 

 

Taeglich gruesst das Murmeltier

 

Die Insel ist wie gesagt traumhaft schoen, jedoch kommt man sich nach einigen Tagen vor wie bei "Taeglich gruesst das Murmeltier":

 

  • man kennt den Tagesablauf schon auswendig: Aufstehen, duschen; Breakfast bei "Watercolours"; Relaxen unter Schatten spendenden Palmen am Strand; Lunch in einem der drei umliegenden Cafes / Restaurants; wieder relaxen am Strand; Sundowner auf unserer Veranda; Dinner im "Watercolours", Absacker auf unserer Veranda
  • man trifft die gleichen Leute zur gleichen Tageszeit
  • man fuehrt aus Verzweiflung Gespraeche mit Stofftieren ;-)

 

Okay, hoert sich schlimmer an als es war! Nur nach dem fuenften Tag schiebt man diesen Blues... ;-)

Kann die Insel trotzdem nur jedem waermstens empfehlen!

 

 

Teddy ;-)
Teddy ;-)

Mein neuer "Reisepartner" ;-)

 

Ab heute sind wir zu dritt! Teddy ist mir aus den Cameron Highlands gefolgt. Er hatte keinen Bock auf die Dreharbeiten zum neuen Film in England. Tja, da muss Mr. Bean halt alleine klar kommen... Wir schicken ihm natuerlich von ueberall 'ne Karte ;o)

22 Mai 2007, Tanah Rata / Cameron Highlands

das "Hill View"
das "Hill View"

Frueh morgens fuhren wir mit dem Bus von Penang nach Tanah Rata, dem Hauptort in den Cameron Highlands. Wir hatten "Glueck", unser Bus war der wohl unmodernste, haesslichste und dreckigste von allen auf dem Busbahnhof in Penang. Anscheinend wurden auch die Stossdaempfer schon Jahrzehnte nicht gewartet, denn man spuerte jedes noch so kleine Schlagloch. Zudem knallte mitten auf der Fahrt auch noch die rechte Gepaeckklappe auf, da die Anbringung einen riesigen Riss im hinteren Bereich aufweiste. Der Bus hatte vermutlich noch mehrere Maengel, denn in Ipoh, quasi auf mittlerer Strecke, mussten wir den Bus wechseln. Und der neue, man glaubt es kaum, war 'n Tick moderner und vor allem sauberer.

In Tanah Rata angekommen, machten wir uns auf die Suche nach einer Unterkunft und waehlten aus drei moeglichen das "Hill View" Hotel. Klein, sauber, preiswert! Und das Tollste: Hier herrschen Temperaturen um die 25 Grad - wahrhaft eine Wohltat im Gegensatz zu den letzten Tagen (40 Grad).

Sag niemals nie!

 

Beim Schlendern durch's Oertchen, was gerade mal aus einer Hauptstrasse und ein paar Gaesschen besteht, erkundigten wir uns bei mehreren Tour-Anbietern nach Ausfluegen in die Teeplantagen fuer den naechsten Tag. Viele boten Kombi-Touren inkl. Jungle-Trekking an. Aber fuer uns stand fest, Dschungel machen wir nicht! Es soll in Malaysia ca. 140 verschiedene Schlangenarten geben! Unter dieser Praemisse bekommt mich keiner in den Dschungel, nie! Denn wenn ich eine Phobie habe, dann gegen Schlangen!

 

Aber wie heisst es so schoen, sag niemals nie! Die vermeintlichen Travelagents in Tanah Rata verstanden ihr Handwerk... So gerieten wir an Joe (oder hiess er anders?), der uns mit lustigen Anekdoten und Bildern ueberhaufte sowie den Tour Guide Mr. Kalli so in den Himmel hob, dass wir ohne gross zu ueberlegen eine Adventure Tour buchten. Eine Halbtagestour inkl. Jungle-Trekking und Teeplantagenbesichtigung.

 

Abends im Hotel lernten wir Kai und Nicole aus Kaiserslautern kennen und trafen sie spaeter im Restaurant um die Ecke wieder. Bei diesem kleinen Staedtchen nicht sonderlich wunderlich. Auch sie waren sich nicht sicher, welche Tour sie buchen sollten und entschieden sich letztendlich fuer die gleiche mit Mr. Kalli.

 

 

einen Berg im 45 Grad-Winkel erklimmen
einen Berg im 45 Grad-Winkel erklimmen

Grenzen erfahren mit Mr. Kalli

 

Mr. Kalli war zwar schon 65 Jahre, aber hatte die Kondition eines 20- oder 30-jaehrigen. Kein Wunder, denn er macht diese Tour taeglich, und das seit Jahren.

 

Er scheuchte uns bergauf, bergab quer durch den Dschungel und die Teeplantagen. Aus einem Halbtagestrip wurde ein Ganztagestrip. Schweissgebadet versuchten wir Schritt zu halten. Im Dschungel waren die Wege teilweise so schmal und vom Regen relativ rutschig, dass man weder nach rechts noch nach links schauen konnte und sich nur darauf konzentrierte, nicht hinzufallen oder gar den teilweise steilen Abhang runterzurutschen. Die Angst vor igendwelchen Kriechtieren wurde sehr bald nebensaechlich. An was man sich alles festgehalten hat, moechte ich gar nicht wissen. War es ein Ast, eine Liane oder gar eine Schlange? ;-)

Den Trip, die Anstrengung und die Dschungelerfahrung kann man nur schwer in Worte fassen, man muss es selbst erleben! Die Fotos sprechen fuer sich...

 

Alles in allem war es ein super toller Tag, eine Erfahrung, die ich nicht missen moechte! Eins ist sicher, dies war bestimmt nicht mein letzter Dschungel-Trek auf dieser Reise.

21 Mai 2007, Penang / Georgetown

Fingerfood mal anders.

 

Mit Fingern zu essen sind wir ja alle gewohnt - ob bei McDonalds oder die leckeren Canapes bei irgendwelchen "glamouroesen" Veranstaltungen. Letzteres haben Roman und ich an unserem Ankunftstag bei dem 'Wine & Dine' Buffet im "Eastern und Oriental Hotel" in Penang getan. Wir kamen uns vor wie im Schlaraffenland: Koestlichkeiten so weit das Auge reichte - von frischen Scampis bis hin zum Schokobrunnen. Einfach koestlich, vor allem das Dessert, ein Fest fuer alle Sinne! Und das tollste war, es gab Rot- und Weisswein for free (seit dem Abflug von Hamburg hatten wir keinen Wein mehr getrunken, ihr koennt sicher mitfuehlen, wie gross unsere Freude war ;o)  

 

Zudem hatten wir einen sehr netten Kellner, Zain. Wir fragten ihn, ob er uns vielleicht fuer ein paar Stunden einige typische Orte fuer Locals in Penang zeigen kann - und so verabredeten wir uns fuer Montag...

 

Buffet, Canapes, etc. kennen wir alle ja zu Genuege... Aber wie isst man eigentlich ein Gericht, was aus Reis, verschiedenen Sossen und Fleisch besteht? Diese Frage stellten wir uns auch, als wir mit Zain in einem kleinen typisch malayischen / indischen "Restaurant" sassen.

 

Die Lokalitaet war sehr spartanisch eingerichtet: Ueberall unschoene Plastikmoebel, eine Kochstelle mittendrin und im hinteren Raum stand ein riesiger Tisch direkt neben Spuele und sonstigen Kuechenutensilien. Das Lokal war aufgrund der Mittagszeit gerammelt voll. Anscheinend ist es der "Insider-Tipp" fuer Locals. Roman und ich waren die einzigen "Westlichen" und ich zudem die einzige Frau. Kein Wunder, dass wir von allen Seiten angestarrt wurden. Ein bisschen unwohl fuehlte ich mich schon.

 

Da im vorderen Bereich alle Tische besetzt waren, fuehrte man uns in den hinteren Raum, wo eben dieser besagte einzelne Tisch stand, an dem bereits drei Inder sassen. Wir gesellten uns dazu. Kurz darauf wurde das Essen ausgeteilt. Erst das Bananenblatt als Tellerersatz. Dann kam jemand von der einen Seite mit einer riesigen Schuessel Reis, von der anderen jemand mit verschiedenen Sossen, ein weiterer hatte einen Topf mit Fleischgerichten. Alles wurde in grossen Klecksen regelrecht auf das Banana Leaf 'geklatscht'. Hier gibt es keine Menues a la carte, sondern es wird gegessen, was auf's Blatt kommt!

 

Die Maenner mir gegenueber standen der Reihe nach auf und wuschen sich die Haende. Sehr hygienisch, dachte ich. Kurz darauf wusste ich aber auch warum: Sie essen mit den Fingern! Anfangs traute ich meinen Augen nicht und muss sie wahrscheinlich so verdattert angeschaut haben, dass sie mich ebenso mit grossen Augen anguckten. Okay, ich musste irgendwas machen. Genau, als erstes Haende waschen. Zurueck am Tisch amuesierte ich mich ueber Roman, wie er versuchte mit seinen Fingern, Reis und Sosse zu vermengen und 'galant' zum Mund zu fuehren. Die Haelfte klatschte natuerlich wieder runter. So, jetzt war ich an der Reihe. Ich beobachtete den Mann gegenueber, nahm ebenfalls meine rechte Hand (die linke ist die unreine - auf die Begruendung will ich bei dieser Thematik lieber nicht weiter eingehen ;-) und formte Zeige-, Mittel- und Ringfinger zu einer Art 'Schaufel' (mit sehr viel Einbildung). Oje, und jetzt die Finger in die Sosse ditschen, diese mit dem Reis vermischen und ab in den Mund, ohne die Haelfte wieder zu verlieren. Gar nicht so einfach! Es kostete mich anfangs ziemliche Ueberwindung und ich fuehlte mich ein wenig in meine Kindheit versetzt, wo man mit "Mottergatsche" spielte. Nur diesmal war es etwas zu essen... Zain sah unsere Hilfslosigkeit und fragte, ob wir Besteck haben wollten. Natuerlich nicht, da muessen wir jetzt durch, dachte ich. Einmal essen wie ein Inder vom Banana Leaf hat man schliesslich nicht alle Tage! ;-)

 

Nachdem ich mich mit den Fingern durch's Essen gekaempft habe - im wahrsten Sinne des Wortes, stand fuer mich fest: Messer, Gabel, Loeffel sind eine tolle Erfindung, auf die ich zukuenftig bei solchen Gerichten ungern verzichten moechte! Aber es war eine interessante Erfahrung fuer uns beide, die wir auch nicht missen moechten... Trotzdem suchten wir wenige Stunden spaeter einen McDonalds auf ;o)

19 Mai 2007, Penang / Georgetown

Die Hitze hinterlaesst erste Spuren - eine kleine Anekdote.

 

Da standen wir nun mitten in Malaysia, genauer genommen am Airport von Penang. Die Suche nach einer geeigneten Unterkunft hatte erstmal Prioritaet. Wir liessen uns mit dem Taxi zum "City Baiview Hotel" fahren.

 

An der Rezeption fragten wir nach der Zimmerverfuegbarkeit. Verfuegbar ja, aber viel zu teuer. Doch dann kam uns der Liftboy zur Hilfe und meinte, er koennte uns ein guenstiges Zimmer in diesem Hotel besorgen. Wie denn, die Besenkammer??? Er telefonierte mit seinem Kumpel und kam mit einem Zettel fuer uns zurueck. Dort stand einfach nur der Name der Travel Agency drauf. Wir sollten jetzt mit diesem abgerissenen Stueck Papier wieder zu dem Rezeptionisten gehen und sagen, wir haetten darueber ein Zimmer buchen lassen (man bemerke: innerhalb von fuenf Minuten, ohne uns von dem Fleck zu bewegen!). Hm, komische Vorgehensweisen haben die hier, dachte ich.

 

Zum zweiten mal standen wir vor dem Rezeptionisten und sagten, wir haetten nun doch eine Zimmerreservierung fuer folgenden Buchungspreis und zwar auf die folgende Agentur. Er schaute im System nach. Dort war keine Reservierung zu finden. Dann folgte die Frage nach Buchungsname bzw. -nummer. Wir verneinten und zeigten vollkommen hypnotisiert auf den Papierwisch. Oje, hatte die Hitze unser Gehirn wirklich schon auf das Minimum schrumpfen lassen? Ist doch ganz logisch, dass man einen Namen bzw. eine Buchungsnummer vorweisen muss. Vor lauter Peinlichkeit zogen wir uns erstmal zurueck und mussten uns stark das Lachen ueber unsere eigene Bloedheit verkneifen. Daraufhin telefonierte der Hotelboy wieder mit seinem Kompagnon. Nun sollte alles paletti sein. Wir standen ein drittes und wie ich hoffte, letztes Mal vor dem Typen an der Rezeption. Dieser tat wieder so als wenn er uns das erste Mal gesehen haette, begruesste uns freundlich mit den Worten wie schon bei den beiden Malen zuvor und schaute in seinem PC nach... Ja, das Zimmer war gebucht! Keine weiteren Fragen. Das nenn ich mal Networking. ;o)

Erste Eindruecke aus einem fremden Land.

 

Die Landeswaehrung heisst hier Ringgit, auf den Stoppschildern steht 'Berhenti', rauchen wird mit 'rokken' uebersetzt und die Fussgaengerwege sind sehr rar, sodass man beim Spazierengehen groesstenteils mit dem Ausweichen vor irgendwelchen Vehiceln beschaeftigt ist (zumindest in Penang und Umgebung).

 

Verschleierte Frauen sieht man in ungewohnter Menge und tagsueber hallen von den Moscheen unbekannte laute Klaenge durch die Strassen und Gassen, die ihre Anhaenger zu Gebetsaufrufen animieren. Fast ueber 60 Prozent der Bevoelkerung gehoert dem Islam an. Andere ethnische Gruppen wie z.B. Hindus, Buddhisten und Christen sind eher marginal vertreten.

 

Stark sind auch die chinesischen und indischen Einfluesse zu spueren - sowohl kulinarisch als auch von der gesamten Atmosphaere her. Ueberall wird man z.B. mit chinesichem "Gekluengel", Essensstaenden oder Rikschas konfrontriert. Die Inder dominieren vor allem durch die Banana Leaf Restaurants und das bunt schillernde indische Viertel, wo aus allen Ecken lautstark Bollywood Musik ertoent. An der ein oder anderen Ecke, insbesondere in Penang / Goergetown, findet man sogar noch einzelne Auslaeufer europaischer Natur aus der Zeit der Kolonialherrschaft (hier waren die Briten und Hollaender fuehrend). Alles in allem ein kunterbuntes Unbekanntes fuer Neulinge - wie uns.